Kirchenschließungen und Moscheenneubauten

Mittwoch, 18. März 2009

Kirchenschließungen und Moscheenneubauten

Vortragsabend im Maxhaus mit anschließendem Ausklang

(mb) Um 18.30 Uhr trafen sich 45 Cartellbrüder und Damen im "Maxhaus", dem neuen, sehr schön und modern umgebauten katholischen Stadthaus im Herzen der Düsseldorfer Altstadt.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen über Moscheeneubauten bei gleichzeitiger Schließung von Kirchengebäuden in den Medien startete Cbr. Martin Backhaus (Ks) sein Referat mit einigen positiven Beispielen für architektonisch gelungene Umnutzungen von Kirchengebäuden in Aachen, Bielefeld, Mastricht und Köln. Als Architekt beteiligte er sich am Wettbewerb für die neue Kölner Großmoschee, die in Köln für viel Aufregung gesorgt hat. Seine Forderung: Moscheebauten sollen raus aus dem Hinterhof, aber dann in der Bauweise und den Inhalten transparent und modern, für alle interessierten Bürger offen, ähnlich der öffnenden Weiterentwicklung des Kirchenbaus nach dem zweiten vatikanischen Konzil. Diözesanbaumeister Martin Struck vertiefte den Vortrag von Cbr. Backhaus mit fundierten Statistiken zum Thema Kirchenleerstand zeigte einen Querschnitt der bisherigen Umbauten in der Diözese Köln. Die Bauten der Nachkriegszeit stünden wegen geringer Akzeptanz ob ihrer oft abstrakten Architektur und schlechten Bauqualitäten am ehesten zur Disposition.

Die katholische Kirche gehe noch sehr vorsichtig mit dem Thema "Abriss/Verkauf/Umnutzung" um, wenngleich in Zukunft Kirchenabrisse nicht zu vermeiden sein werden. Die Vielzahl an hervorragenden Kirchengebäuden der Nachkriegszeit erfordere einen hochsensiblen Umgang mit diesem baukulturellen Erbe.

Die anschließende Diskussion erläuterte die Entwicklung des Christentums und des Islam in Europa, wobei allgemeines Unverständnis für die Moscheeneubauten in Deutschland zum Ausdruck gebracht wurde, werden doch dem Christentum z.B. in der Türkei viele Steine in den Weg gelegt.

Anschließend trafen sich noch 20 Cartellbrüder und Damen in der Brauerei "Zum Schiffchen" zu einer Fortsetzung der Diskussion bei zünftigem Imbiss und kühlem Alt.