(bs) am 20. März 2023 stand der Besuch der einzigen Japan-Town Deutschlands auf unserem CV-Programm.
8400 Japaner leben und arbeiten in Düsseldorf, davon gehen 700 Kinder auf die japanische Schule, die dem japanischen Erziehungsministerium untersteht und eine nahtlose Eingliederung für die
japanischen Kinder nach ihrer Rückkehr in das Heimatland ermöglicht.
Der Düsseldorfer Kaufmann Louis Kniffler gründete 1859 das erste deutsche Handelshaus in Japan, nachdem in Folge der preußischen Ostasien-Expedition zwischen Preußen und Japan ein Freundschafts-
und Handelsvertrag geschlossen worden war. 1863 wurde Kniffler preußischer Konsul in Japan, kehrte 1865 nach Düsseldorf zurück und eröffnete an der Goltsteinstraße 17 eine Niederlassung seines
japanischen Handelshauses, welches 1870 das erste Japan-Geschäft der Siemens AG vermittelte. Die erste Delegation von Japanern erschien 1862 in Düsseldorf und erfrischte sich im früheren Bahnhof
am heutigen Graf-Adolf-Platz mit Altbier! 1904 präsentierte sich Japan auf der Düsseldorfer Kunst- und Garten-Ausstellung mit einem japanischen Garten und einem Teehaus, und damals wurde
erstmalig am Rhein ein japanisches Feuerwerk gezündet. Nach 1945 suchten die Japaner Lieferanten für Stahl und chemische Erzeugnisse, da bot sich Düsseldorf als „Schreibtisch des Ruhrgebiets“ und
Mittelpunkt der Schwerindustrie an Rhein und Ruhr als Standort für japanische Handelsunternehmungen an. Ende 1951 ließ sich der erste japanische Geschäftsmann in Düsseldorf nieder, 1955
registrierte die Düsseldorfer Gewerbeaufsicht als erste Firma eine Niederlassung von Mitsubishi.
Das Lokal „Wolfsschlucht“ im Grafenberger Wald wurde ein Treffpunkt für Japaner der frühen Jahre in Düsseldorf. Mit der Ausweitung der Beziehungen zwischen Japan und Deutschland wuchs die
japanische Bevölkerung in Düsseldorf und konzentrierte ihre Geschäfte für Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs, für Friseurläden und Restaurants auf und um die Immermann-Straße. Der
Japantag mit japanischem Feuerwerk und anderen Events ist bei Gästen und Einheimischen in Düsseldorf äußerst beliebt. Die japanische Schule veranlasste viele Firmen, ihre europäischen Zentralen
nach Düsseldorf zu verlegen.
Trotz des kalten Wetters war der Einblick für die (leider auf 30 Personen begrenzen) Teilnehmer unseres Rundgangs durch zwei kundige Führer in das Leben unserer japanischen Mitbürger
aufschlussreich und sehr interessant. Unser anschließender Besuch eines japanischen Restaurants (nicht ohne Hindernisse der Platzierung) zeigte, dass die Japaner in Düsseldorf lebhaft und lustig
sind und nicht nur Sushi essen..... (Fotos)